Kreativität. Einfach per Text.

MARIA NUNEZ

Wer kennt das nicht: Man hat ein Bild im Kopf, aber keine Zeit, kein Budget oder schlichtweg kein Talent um es zu visualisieren. Der kreative Funke ist da, aber zwischen Vorstellung und Visualisierung liegen oft ein paar Hürden.

Gut, dass sich genau an dieser Stelle neue Möglichkeiten auftun: Tools, die aus Worten Bilder formen – schnell, intuitiv und überraschend präzise. Text-to-Image-Technologie ist längst im Kreativkosmos angekommen und entwickelt sich rasant weiter. Besonders spannend: die Integration direkt im Dialog mit ChatGPT. Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch, Maschine – und natürlich: Agentur.

Text rein – Bild raus:
Ohne Umweg.

Es gibt viele Tools am Markt – Midjourney, Firefly, Stable Diffusion – alle haben ihre Berechtigung und bestimmte Stärken. Aber: Wer schon mal versucht hat, mit Midjourney eine bestimmte Idee umzusetzen, weiß, dass man sich da schnell wie ein Prompt-Poet oder Code-Dompteur fühlen muss.

Beim Image Generator in ChatGPT ist das anders. Hier funktioniert Bildgenerierung wie ein Gespräch. Ganz ohne magische Befehle oder kryptische Kürzel. Und zack – das Tool versteht dich. Es erinnert sich, was ihr gemeinsam gebaut habt. Und es macht weiter. Kein „Neustart“, kein „Upload neu laden“, kein „Tool wechseln“. Einfach ein natürlicher Dialog, in dem die Idee immer konkreter wird – so, wie man auch mit einem Kollegen aus dem Kreativteam brainstormen würde.

Dieser fließende Austausch ist ein echter Gamechanger. Denn er erlaubt es, Bilder nicht nur zu „generieren“, sondern gemeinsam mit der KI zu entwickeln. Und das, ohne vorher Prompt-Workshops zu belegen oder sich durch Reddit-Threads zu wühlen. Einfach schreiben, was man denkt. Und das Tool antwortet – visuell.

Von Logo bis Skizze:
Was geht und was nicht?

Klar, Theorie ist nett. Aber wir wollten wissen: Was kann der neue Image Generator wirklich im Alltag? Also haben wir ihn getestet – neugierig, kritisch, mit dem typischen Agenturblick: Wo spart er Zeit? Wo bringt er neue Ideen? Und wo stößt er (noch) an seine Grenzen? Hier ein paar Beispiele – von beeindruckend bis „naja, fast“:

Ein Logo, viele Looks

Wie wandlungsfähig ist ein Logo eigentlich? Und wie gut versteht eine KI unsere Markenästhetik? Um das herauszufinden, haben wir unser Agenturlogo in ganz unterschiedliche Materialien und Texturen übersetzen lassen – per Text, versteht sich. Von glänzendem Chrom über zotteliges Fell bis hin zu Wasser, Gras oder sogar pinkem Kaugummi: Der Image Generator hat geliefert – und zwar mit erstaunlich viel Gespür für Form, Materialität und Licht. Die Kontur des Logos bleibt klar erkennbar, aber der Look verändert sich komplett. Ein spannender Anwendungsfall für Moodboards, Stilstudien oder schnelle Visuals in der Konzeptionsphase. Kein Ersatz für ein durchdachtes Designsystem – aber definitiv ein Werkzeug mit kreativem Mehrwert.

Anzeige 2.0

Was passiert, wenn man eine bestehende Anzeige als Vorlage nimmt – und daraus eine neue Anzeige machen lässt? Wir haben es ausprobiert: Bild hochgeladen, Logo ergänzt, ein paar Stichworte zum Look & Feel dazugegeben. Und siehe da: Der Stil der Originalanzeige wurde erstaunlich präzise übernommen. Farbwelt, Perspektive, Bildsprache – alles stimmig.

Die Integration unseres Logos funktionierte überraschend gut. Bei den ergänzenden Texten war das Ergebnis dagegen noch durchwachsen – hier merkt man, dass typografisches Feingefühl (noch) nicht zur größten Stärke der KI gehört. Aber: Als schneller Stil-Test oder visuelles Konzept-Board funktioniert der Ansatz erstaunlich gut.

Krönung der Kreativität?

Jetzt wollten wir’s wissen: Kann die KI nicht nur einzelne Bilder liefern – sondern die Basis für eine ganze Kampagne schaffen? Unser Testobjekt: ein fiktives Deo mit dem charmanten Namen Achselkönig. Und das Ergebnis? Überraschend stark. Die KI hat innerhalb kürzester Zeit verschiedene Visual-Ansätze generiert. Besonders spannend: Die Motive waren nicht nur schön, sondern hatten echten Wiedererkennungswert. Ob Produkt-Inszenierung oder Stimmungsmotiv. Auch eine simple Webdarstellung ließ sich problemlos generieren – nicht als fertiges UI-Design, aber als visuelle Richtung, mit der man weiterarbeiten kann. Klar ist: Die KI ersetzt keine ganzheitliche Kampagnenentwicklung. Aber sie liefert einen beeindruckenden Startpunkt, der Ideen greifbar macht – schnell, vielseitig und mit überraschend viel Stilgefühl.

Vom Buchstaben zum Font-Gefühl

Zum Schluss haben wir der KI noch eine typografische Challenge gestellt: Kann sie aus einem einzelnen Wort – also einem Font-Schnipsel – eine Art komplette Schrift ableiten? Unsere Anweisung: Gestalte alle Buchstaben so, dass sie stilistisch zum Ausgangswort passen. Das Ergebnis? Keine fertige Schriftfamilie, klar. Aber: eine visuelle Annäherung, die überrascht. Die KI hat Buchstaben generiert, die den Look and Feel der Vorlage erstaunlich gut aufgenommen haben – in Struktur, Formensprache und Charakter. Manche Varianten waren näher dran, andere eher inspiriert als präzise. Aber als Stilrichtung oder Grundlage für ein Font-Konzept? Absolut brauchbar.

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